Alle guten Dinge sind drei, kommen wir nun zu unserem letzten A-Jugendtrainer – Felix Schmidt.
Das Fußballspielen im Verein begann für Felix in der D-Jugend der SpVg Kredenbach-Müsen. Dort verbrachte Felix, bis auf eine Saison in der A-Jugend des TuS Erndtebrück, seine komplette Jugend.
Als Seniorenspieler blieb er weitere 2 Jahre in Kredenbach-Müsen. Gleichzeitig betreute er noch eine A-Jugend-Mannschaft, die er eine Saison als Trainer begleitete.
Danach ging es für ihn erstmal lediglich als Spieler weiter:
Ein halbes Jahr beim FC Kreuztal, drei Jahre beim TuS Deuz und ein Jahr beim VfL Bad Berleburg in der Landesliga. Dann folgte eine Fußballpause, weil Felix in der Wintersaison 2018/2019 eine Beschäftigung in einem Wintersporthotel in Österreich annahm.
Zurück in der Heimat überredeten ihn Kumpels zu einem Wechsel nach Dielfen. Dort stieg er auch als Co-/Torhüter-Trainer bei der B1 mit ein.
Im Sommer 2019 legte er aufgrund einer Verletzung die Fußballschuhe zur Seite und wirkte als Trainer der B2 JSG Dielfen/Weißtal mit.
Seit Sommer 2020 ist Felix nun als Jugendtrainer beim TuS Wilnsdorf/Wilgersdorf.
Hallo Felix, wie geht es dir und wie gehst du mit der aktuellen Lage und der langen Fußballpause um ?
Vermisst du den Fußball und die Zeit am Sportplatz und was treibst du in der Zwischenzeit so alles ?
Mir geht es bestens, danke! Die Corona-Pause hat mir privat ein bisschen mehr Zeit und Freiraum verschafft. Ich mache seit Sommer 2020 eine Ausbildung zum Erzieher. Dafür besuche ich in Vollzeit wieder die Schule und als es mit dem Sportverbot losging, durfte ich auch noch weiterhin zur Schule gehen und konnte mich voll und ganz auf die dort anstehende Klausurphase konzentrieren.
Aber mittlerweile vermisse ich den Fußball mindestens genauso sehr wie die Jungs. Ich halte mich aktuell zwar selber mit Sport, Wandern, Joggen, Home-Workouts usw. fit, aber das ist alles kein Ersatz für die Zeit auf dem Sportplatz. Deswegen bin ich auch super froh darüber gewesen, dass wir vor Ostern, wenn auch nur in 2er-Gruppen, trainieren durften.
Felix nun bist du ja noch recht neu beim TuS, wie gefällt es dir denn überhaupt bei uns ?
Also den Kontakt zum TuS den gibt’s tatsächlich schon zwei/drei Jahre. Mein Kumpel André Klein spielt in der 1. Mannschaft.
Ich muss sagen: Mir gefällt es hier echt gut. Ich kann schon verstehen, wieso einige so lange oder sogar von der Jugend an im Verein sind und sich engagieren.
Was ich an dieser Stelle wirklich mal positiv hervorheben möchte, sind die Eltern der Jungs!
Sie lassen dich beim Spiel und Training in Ruhe, sind allerdings dennoch für dich da und helfen dir, wenn es mal enger wird. Ein gutes Beispiel: Anfangs wurde bei unseren A-Jugendspielen nichts für die Mannschaftskasse verkauft.
Mit Meik Breitenbach hat sich ein Vater der Spieler gefunden, der uns da seit Anfang der Saison super unterstützt. Er hat den Verkauf wieder ans Laufen gebracht! Natürlich hat er dies nicht alleine gemacht, aber er hat sich darum gekümmert und damit unserer Mannschaftskasse einen großen Gefallen getan. Klar sind wir dadurch in regelmäßigem Austausch, aber wenn es um die Aufstellung am Wochenende geht, würden er oder auch andere Eltern sich niemals einmischen!
Der TuS möchte in der Zukunft auf die eigene Jugend setzen, wie findest du diese Idee ? Hast du Lust da weiterhin mit anzupacken?
Na klar! Ich mag Vereine, die auf Nachhaltigkeit setzen und Ihr Geld lieber in die Infrastruktur und die eigene Jugendarbeit stecken. So etwas ist wichtig! Grade in der heutigen Zeit, wo sich der Profifußball immer weiter von der Basis entfernt.
Dabei möchte ich aber eins nicht unerwähnt lassen: Nur weil der TuS nun „mein“ Verein ist, heißt das nicht, dass ich es nicht für genauso wichtig empfinde, dass auch Wilden und Obersdorf in der Zukunft wieder vermehrt auf den eigenen Nachwuchs setzten können!
Nun haben Rainer und Jannik gesagt, dass sie beide ein weiteres Jahr die JSG als Jugendtrainer zur Verfügung stehen, was hat dich dazu bewogen weiter zu machen?
Erst einmal habe ich mich riesig darüber gefreut, dass sowohl Rainer aber auch Jannik weiterhin mit dabei sind!
Für mich hat sich die Frage eigentlich gar nicht gestellt, denn ich fühle mich super wohl beim TuS und auch als Trainer der JSG. Die Mannschaft hat nach „anfänglichen Schwierigkeiten“ nun richtig Bock auf unsere Ideen. Die Jungs sind schon seit Ewigkeiten zusammen und wird es auch in dieser Konstellation in den kommenden zwei Jahren sein. Wir können uns heute etwas erarbeiten was auch morgen und danach noch Bestand hat.
Wie bist du Trainer bei der B-Jugend geworden ?
Zufall oder Schicksal, sucht euch was aus! Ich hatte leider schon mehrere und auch langwierige Verletzungen. Die eine führte dazu, dass ich in Dielfen/Weißtal B-Jugend Trainer geworden bin.
Vor der aktuellen Saison wollte ich lieber wieder selber zocken. Daraus wurde nichts, weil ich mit meiner letzten Verletzung ab und an immer noch Probleme habe. Dann ist man als Spieler auch leider nicht die erhoffte Verstärkung für eine Mannschaft.
Da ich sowieso im Jugendvorstand etwas tun wollte, zu Rainer schon Kontakt aufgenommen und schon ein, zwei Einheiten geleitet hatte, kannte ich die Truppe eh schon und bin direkt mit eingestiegen.
Was erhoffst du in den nächsten 1 bis 2 Jahren mit der A-Jugend zu erreichen ?
Am wichtigsten ist mir, dass der Spaß weiterhin Vorhanden ist. Ohne den brauche ich nicht zum Fußball gehen. Trainer hin oder her, das Ganze hier ist schließlich auch mein Hobby! Ich habe im Laufe meines noch recht jungen Lebens, eins für mich erkannt: Daran, wo ich keine Freude oder keinen Spaß habe, das lasse ich besser! So ist es auch im Fußball. Selbst wenn ich irgendwann mal durch einen Zufallen oder so Trainer in der Landes- oder Oberliga werden sollte, Fußball ist und bleibt mein Hobby. Und so lange ich mit Begeisterung bei der Sache bin, betreibe ich auch gerne den Aufwand dafür.
Ansonsten steht natürlich die Förderung, sowie die Weiterentwicklung der Jungs im Vordergrund. Mir sind Taktik, Technik, das Spiel mit dem Ball und besonders der Wille, der kämpferische Einsatz, sehr wichtig. Es ist mir lieber, wir verlieren mal ein Spiel, aber es sah nach schönem Fußball und einer Truppe, die für etwas gespielt hat, aus, als wenn wir uns nur hinstellen und 80 Minuten lang „lange Dinger“ über den Platz hauen. Dazu gehört Selbstvertrauen in die eigen Fähigkeiten und daran möchte ich Einheit für Einheit mit meinen Spielern arbeiten.
Vielen Dank Felix, dass du uns Rede und Antwort gestanden hast.